News |
Schützenfest 2013 |
13.06.2013 - 13:57 |
Das war das Schützenfest 2013
Es gab einige Dinge, die den Schützen und dem Vorstand der St. Apollinaris Bruderschaft im Vorfeld des diesjährigen Schützenfestes Kopfschmerzen bereiteten. Da war zum einen das Wetter, welches bekanntermaßen in diesem Jahr besonders verrückt ist und Ende Mai noch immer mehr an Winter erinnerte als an Sommer. Dann das neue Nichtraucherschutzgesetz, welches erst zum 1. Mai in Kraft trat, was das abschauen von guten Ideen bei anderen Veranstaltungen unmöglich machte. Also musste ein eigenes unerprobtes Konzept her, von dem Niemand sagen konnte ob es in dieser Form von den Besuchern und Schützen angenommen wird. Aber leider auch die allgemeinen Probleme der heutigen Zeit, nämlich das es immer mehr Leute gibt, die das Schützenwesen nicht als Bereicherung sondern als störend ansehen. Immer mehr schauen nur auf ihre eigenen Belange und gönnen Anderen nicht mal mehr ein wenig Freude. Dies gipfelt in letzter Zeit vermehrt in vielen Beschwerden aber leider auch in blankem Vandalismus.
Aber wie auch Kopfschmerzen behandelt werden müssen, mussten für das Schützenfest Lösungen gefunden werden, die all das Genannte berücksichtigen. Rückblickend kann man nun sagen es ist gelungen und selbst das Wetter musste einsehen das Besserung von Nöten war.
Der Rockabend am Mittwoch war zwar verregnet aber selbst der konnte die gute Stimmung nicht abkühlen. Ein gut besetztes Zelt und eine hervorragende Band „Hands up“ waren wieder mal Garant für einen wunderbaren Abend zum Auftakt des Schützenfestes. Der eigens für diesen Abend konzipierte Raucherbereich wurde gut angenommen und die befürchteten Diskussionen über Sinn oder Unsinn des Rauchverbots im Zelt blieben aus. Somit hatte der Ordnungsdienst die Zeit selber mitzufeiern und die Musik zu genießen.
Donnerstag heißt als erstes kirchlicher Feiertag. Fronleichnam und die dazugehörende Prozession gehören genauso zum Schütze sein dazu und somit nahmen Hofstaat, Vorstand und Fahnen daran teil. Aber Donnerstag heißt auch Seniorennachmittag und dieser musste vorbereitet werden, damit alle Senioren unseres Ortsteils ein paar schöne Stunden verbringen konnten. 30 Kuchen und viele hundert Tassen Kaffee, eine Band die Ihre Zugehörigkeit zum geladenen Personenkreis schon im Namen trägt, eine Bruderschaftsgruppe die den Spaß querbeet verinnerlicht hat und mehrere Hundert Senioren füllten am Nachmittag das Festzelt. Präsident Ulrich Verboket hieß alle Anwesenden kurz willkommen und wünschte allen einen guten Appetit. Mehr muss man eigentlich gar nicht sagen auf einem Seniorennachmittag, denn der Sahnekuchen sollte ja nicht schlecht werden. Dazu spielte die Rentnerband bekannte Hits aus den vergangenen Jahrzehnten. Als alle gestärkt waren kam die Gruppe Querbeet auf die Bühne und brachte mit Ihrer Show die Stimmung zum Kochen. Daher war es auch nicht weiter verwunderlich als aus dem Nachmittag noch der Abend wurde ehe sich das Zelt leerte und alle zufrieden nach Hause gingen.
Auf dem Festplakat steht immer Freitag keine Veranstaltung, aber das heißt nicht keine Arbeit. Denn der Freitag gehört traditionell dem kränzen und somit dem schmücken der königlichen Residenzen und der Wachlokale der Schützengruppen. Dass man sich dann gemeinsam beim Königshofstaat für die kommenden Tage stärkt ist nur die logische Konsequenz.
Apropos Hofstaat. Was in vielen Bruderschaften undenkbar ist hat in Hardterbroich schon lange Tradition: Frauen an der Macht und in diesem Jahr sogar in geballter Form. Schülerprinzessin Nena Busch mit Ihren Ritterinnen Angelina Linck und Patricia Nopper, Prinzessin Sarah Wershofen mit Ihren Ritterinnen Simone Broicher und Johanna Nopper sowie Königin Nadine Hempel mit Ihren Ministerinnen Agathe Würl und Antonia Sala – Neun Frauen an der Spitze einer Bruderschaft - In Hardterbroich stellt man sich eigentlich nur die Frage „Warum nicht?“
Samstag ging es dann endlich los mit den Umzügen. Schützen in den verschiedensten Farben, Fahnen aus den verschiedensten Jahren und Damen in hinreißenden Kleidern bildeten den Rahmen für ein prächtiges Bild bei ebenso prächtigem Wetter. Der Zapfenstreich, gespielt vom Trommlercorps Holzweiler und der Blaskapelle MKM, ein Höhepunkt, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Aber auch eine wundervolle Schützenmesse begleitet durch einen Zusammenschluss der Kirchenchöre und der Blaskapelle gehört zum Schützenwesen dazu. Ein Dank gilt hierfür auch unserem Präses Herrn Pfarrer Kaniewski, der trotz einer persönlich schweren Zeit, bekannt souverän die Messe zelebrierte.
Wer viel arbeitet darf auch feiern sagt man und genau das sollte am Abend auch folgen. Beim Ball der Majestäten mit vielen Gästen und einem vollen Zelt wurde das Tanzbein geschwungen und ein hervorragender Schützensamstag klang ganz langsam aus.
Das der Sonntag für die Schützen erst um 10.00 Uhr begann hatte mehrere Gründe. Zum einen steht nirgendwo geschrieben, dass man unbedingt schon am frühen Morgen aus den Federn muss um dann am frühen Abend Müde zu sein; zumindest nicht beim Schützenfest. Aber in der Hauptsache war es der Respekt der Schützen vor anderen Bürgern und Ihren Belangen. Niemand sollte sich gestört fühlen durch die Musik unserer Trommlercorps und Blaskapellen. Die Parade sollte nicht mit den sechs Taufen kollidieren, welche zeitgleich in der Messe in St. Bonifatius durchgeführt wurden und die Hardterbroicher Bürger sollten animiert werden zu humaner Zeit, Umzug und Parade anzuschauen. Dieses Konzept hatte Erfolg und wurde von allen Anwesenden begrüßt und als gelungen befunden. Auch aus dem Teil der nicht ganz so Interessierten hört man nur Positives über diese Entscheidung. Die Parade war dann der nächste Höhepunkt des Schützenfestes. Den Auftakt bildete die Musik- und Fahnenparade, welche die vier Kapellen gemeinsam mit den Fahnen aller teilnehmenden Bruderschaften, den Standarten der Schützenzüge und den Fahnenoffizieren vor den versammelten Ehrengästen aufmarschieren ließ. Mit einer gekonnten englischen Drehung, bei der sich die Teilnehmer ab einem vorgegebenen Punkt entgegenkommen um den Paradeplatz zu verlassen, begeisterten alle die Zuschauer und Ehrengäste. Direkt im Anschluss daran folgten die Schützenzüge im Paradeschritt um der Königin und Ihrem Hofstaat die Ehre zu erweisen. Ein Anblick der nicht nur Schützen die Begeisterung ins Gesicht schreibt. Nach diesem anstrengendem Teil ging es gemeinsam zum verlängerten Frühschoppen, der noch einiges zu bieten hatte.
Bei bestem Wetter hatten die Schausteller bereits Ihre Geschäfte geöffnet, der Zeltwirt einen gemütlichen Biergarten aufgebaut und die Zeltband stand in den Startlöchern um zum Tanz aufzuspielen. In den Startlöchern stand aber auch die Tanzgruppe „Surprise und Fantasy“, übrigens Stadtmeister im Showtanz, die Ihr Können erneut unter Beweis stellten und das Zelt zum Toben brachten. Bis in den Abend wurde getanzt, gequatscht und gemeinsam gefeiert. Das konnte alle Schützen nur glücklich machen.
359 Tage auf das Schützenfest hingearbeitet und schon nahte wieder das Ende. Mit dem sechsten Tag, dem Klompenmontag sollte schon wieder alles vorbei sein. Aber wer die Hardterbroicher Schützen kennt, der weiß dass man es da noch mal so richtig krachen lässt. Die Klompen und Wanderschuhe wurden geschnürt und auf ging es samt Blasmusik in die Bungt, dem ab gelegensten Teil Hardterbroichs. Dort wurde auch nicht schlecht gestaunt als auf einmal das Kommando „Halt“ erschallte, der Zug stoppte und der Hofstaat heraus präsentiert wurde. „Denn wenn die Bungt nicht zum Zelt kommt – dann kommen wir in die Bungt!“ hatten sich die Schützen als Tagesmotto ausgegeben. Ein Platzkonzert im Biergarten des Restaurant Lukullus krönte den Aufenthalt. Danach machte man sich auf zur Klompenparade in Richtung Hardterbroicher Kirche. Dort wartete bereits das Trommlercorps Holzweiler, welches sich nahtlos in den Zug einreihte. Klompenfrauen und Schützen marschierten dann zu Ehren der Königin und ihres Hofstaates in die Parade.
Im Festzelt angekommen standen die Frauen und die Kinder im Mittelpunkt. Die Königin lud alle zu einer Runde auf dem Flieger ein, welcher fortan nicht mehr stillstand. Derweil heizten die Original Hippelänger mit zünftiger Blasmusik den Gästen im Zelt ein. Aber auch der schönste Abend hat irgendwann ein Ende und so mussten die Schützen zu vorgerückter Stunde schweren Herzens das Zelt abschmücken und selbiges räumen.
Nun muss man wieder 359 Tage warten bis es heißt „Schützenfest in Hardterbroich“
Wir danken allen Teilnehmern, allen Gästen, allen Anwohnern, allen Sponsoren, allen Musikgruppen, dem Zeltwirt und den Schaustellern für ein gelungenes Schützenfest 2013.
Marcel Sturm
Und so sieht Frauenpower in Hardterbroich aus |
Marcel |
gedruckt am 23.12.2024 - 10:34 |
|
http://www.bruderschaft-hardterbroich.de/include.php?path=content&contentid=199 |
|